daniel

Finde heraus was HINTER deinem Ziel steckt.

Viele Unternehmer setzen sich Ziele wie „ich möchte X Prozent mehr Gewinn machen“ oder „ich will Marktführer werden„. Doch warum sie ausgerechnet das wollen, das wissen viele nicht. Wir gehen der Motivation hinter eurem Ziel auf den Grund.

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Überblick

Jedes Jahr starten wir mit unseren Auf Kurs Kunden mit einem Zieleseminar. Im diesjährigen Online-Seminar zur Zielsetzung stellte ich die These auf, dass die meisten Menschen Ziele setzen und überhaupt keine Ahnung, warum sie das überhaupt tun.

Ich möchte ein Paar Insights aus dem Online-Seminar mit euch teilen.

 


Es geht gar nicht um die Frage, wie man sich Ziele setzt…

 

Die klassische SMART Methode und so andere zielen auf die Frage ab, wie man sich Ziele setzt, die erreichbar, realistisch und anspruchsvoll sind. Doch mir geht es um etwas anderes: In all den Beratungen, die ich jetzt so die letzten 15-20 Jahre gemacht habe, konnte ich immer wieder feststellen, dass die allermeisten Unternehmer sich Ziele setzen, ohne zu wissen, warum sie diese Ziele eigentlich setzen.

 

Finanzielle Ziele? Worum geht es Dir wirklich?

Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel: Finanzielle Ziele. Ihr sagt zum Beispiel: Ich will dieses Jahr 25% mehr Umsatz oder eine Gewinnsteigerung um 40% oder ihr habt eine konkrete Zahl X im Kopf. Wunderbar! Die Frage ist jetzt, warum wollt ihr Umsatzsteigerung? Warum wollt ihr X Prozent mehr Gewinn haben? Dahinter zeigt sich oftmals das eigentliche Ziel. Die wichtige Frage ist: Was ist mein eigentliches Ziel?

Ihr wollt gar nicht x Prozent mehr Gewinn haben, sondern ihr verbindet damit eine Idee. Und die Frage ist, was ist diese Idee für euch. Meine Erfahrung ist, dass es gerade bei finanziellen Zielen oftmals so ist, dass oft das Thema Sicherheit eine Rolle spielt. Ich möchte x Gewinn haben, damit ich mehr Sicherheit habe, damit ich weiß, dass ich meine Mitarbeiter bezahlen kann, damit ich investieren kann, damit ich mir was zurücklegen kann und so weiter. Das sind  alles Sicherheitsthemen.

Das wäre das eine. Die andere Möglichkeit bei finanziellen Zielsetzungen ist: Mir fehlt etwas in meiner Bedürfnispyramide. Ihr kennt das vielleicht aus der Psychologie, es gibt eine Bedürfnispyramide (Maslowsche Bedürfnishierarchie – Wikipedia). Jeder Mensch braucht erstmal Nahrung, wir brauchen ein Dach über dem Kopf. Brauchen soziale Zugewandtheit etc. Und irgendwann sind wir gesättigt. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Unternehmer, die keine finanziellen Ziele mehr setzen, innerhalb dieser Bedürfnispyramide relativ durch sind. Die haben vielleicht schon zwei Häuser und drei Autos könnten (wenn denn Zeit wäre) sechs mal im Jahr in Urlaub fahren.

Finanzielle Ziele geraten dann in den Hintergrund, weil man eigentlich genug Geld verdient. Diese Menschen fühlen sich sicher und gut aufgestellt.

Ab dem Punkt verlagern sich die Ziele.


Finanzielle Ziele zeigen meiner Erfahrung nach oftmals an, das dem Unternehmer etwas fehlt. Das heißt, fragt euch als erstes immer, warum habe ich dieses Ziel? Das gilt nicht nur für finanzielle Ziele. Das gilt allgemein. Also auch, wenn euer Ziel ist „ich will die Welt verbessern“. Die Eigenreflexion, die mit der Warum-Frage einhergeht, ist extrem wertvoll, um für sich selbst als Mensch weiterzukommen, um sich selbst zu hinterfragen. Auch, um für eure Unternehmen die richtigen Entscheidung zu treffen. „Richtig“ sind Entscheidungen immer dann, wenn sie mit Euren wahren Zielen übereinstimmen.

 

Das Problem mit falschen Zielsetzungen

Wenn ihr beispielsweise sagt „ich will den Gewinn X erzielen“, dann müsst ihr etwas tun. Zeit und/oder Geld investieren, um diesen Gewinn dann auch zu erreichen. Die Frage ist, ob sich das mit eurem wirklichen Ziel deckt. Ist Euer eigentliches Ziel „mehr Sicherheit“, dann könntet Ihr das Ziel statt mit mehr Gewinn genauso erreichen, indem ihr das Risiko rausnehmt. Das heißt Fixkosten reduzieren, weniger Investitionsrisiken eingehen, vielleicht auch weniger Mitarbeiter haben. Das ist ganz individuell. Wichtig ist nur, dass man das für sich selbst hinterfragt. Dabei können spannende Erkenntnisse herauskommen.

Was passiert, wenn man seine Ziele hinterfragt

Ich hatte das auch bei uns im Online-Seminar. Da habe ich unsere Teilnehmer gefragt „Was habt ihr für Ziele?“. Wir sind drauf eingegangen, was dann für eine Motivation hinter dem jewiligen Ziel steckt.

Selbstverständlich habe ich auch meine Ziele mit genannt. Für mich war es so, dass ich gesagt habe, ich möchte für die Auf Kurs GmbH mehr Reichweite. Grundsätzlich bin ich mit dem finanziellen Ergebnis, was wir haben, sehr gut zufrieden. Wir haben reichlich tolle Kunden, mit denen wir wirklich gut klarkommen. Und es ist ohnehin nicht mein Ziel, da jetzt wer weiß wie groß zu werden. Unsere Kunden wissen das, wir bleiben lieber klein und fein. Das haben wir also schon alles erreicht. Aber was mich immer so ein bisschen gestört hat, ist, dass ich das jetzt seit 18 Jahren mache. Ich habe schon vor 14-15 Jahren das erste Interview in der Zeitung gehabt und Fachartikel veröffentlicht und toure durch Deutschland, halte überall Vorträge und so weiter. Theoretisch bin ich relativ bekannt in der Branche. Aber wir haben aus dieser Reichweite stets zu wenig gemacht, weil ich mich da auch nie intensiv darum gekümmert habe. Ich habe auch noch ein anderes Unternehmen und es war finanziell auch nicht notwendig mehr zu tun.

Trotzdem hat es mich nun ein bisschen gestört, weswegen ich gesagt habe, ich möchte gerne mehr Reichweite aufbauen.

 

Dann habe ich mein Ziel hinterfragt und gemerkt…

…eigentlich geht es mir gar nicht um Reichweite! Also nicht im eigentlichen Sinne jetzt  hunderttausend Podcast Hörer oder achtzigtausend Follower auf Instagram zu haben (wo wir eh nicht großartig aktiv sind). Das ist gar nicht mein Ziel, sondern das, was ich eigentlich will ist etwas anderes:

Ich will Unternehmer „er-reichen“. Den Leuten zeigen, dass man Wirtschaft auf eine positive Art leben kann, dass man mit Augenhöhe, mit Partnerschaftlichkeit und Fairness weiterkommt. Ich habe gewisse Ideen, wie Unternehmertum in der heutigen Zeit aussehen kann, sodass alle Menschen davon profitieren können. Damit alle Menschen einen ticken glücklicher und zufriedener mit ihrem Job sind. Das ist, was ich eigentlich wollte. Ich will Unternehmer erreichen, die für diese Ideen offen sind.

So konnte ich für mich mein Ziel noch mal verändern. Weg von einem eher quantitativen Ziel, (Reichweite) und hin zu einem qualitativen Ziel (Unternehmer erreichen).

Kann man alleine zu seinen wahren Zielen vordringen?

Ja. Aber vielen fällt es sehr schwer. Deswegen biete auch Beratung in dem Bereich an. Wenn man Menschen darauf stößt, dann stellen sie völlig überrascht fest, dass das Ziel, was sie sich gesetzt haben, überhaupt nicht mit dem übereinstimmt, was sie in ihrem Innersten wirklich wollen.

 

Der wichtigste Tipp, um das wahre Ziel zu finden:

Schreibt Euer Ziel, das Ihr jetzt im Kopf habt, auf. Nun hinterfragt ihr das in 3 Stufen. Ja! Fragt dreimal „Warum?“.

Das kann jetzt wie folgt aussehen:
Nehmen wir das Thema „mehr Gewinn“. Oftmals steckt wie oben erwähnt das Thema Sicherheit dahinter. Das wäre die erste Warum-Frage:

Warum willst du mehr Gewinn machen? Erkenntnis: Eigentlich will ich mehr Sicherheit haben. Schon kommt die zweite Warum-Frage: Warum willst du mehr Sicherheit haben?Vielleicht, weil man sagt „die Wirtschaft ist in letzter Zeit nicht so prickelnd gelaufen. Wir hatten Umsatzeinbrüche, ich muss jetzt wieder etwas ansparen…“ Das kann ein Grund sein. Aber auch hier steckt wiederum etwas dahinter. Als wieder nachfragen: Warum Sicherheit? Was heißt für mich Sicherheit? Auch das empfindet jeder anders. Der eine fühlt sich sicher, wenn er für nächste Woche Aufträge hat und ansonsten braucht er nicht viel. Und die nächste braucht sechs Monate Auftragsvorlauf, einen sechsstelligen Betrag auf dem Konto und als Puffer noch sechs Monatsgehälter privat als Rücklage. Jeder definiert für sich Sicherheit anders. Daher darf man für sich selbst hinterfragen, „warum“. Warum habe ich dieses Bedürfnis, wo kommt das her? Ab da kommen wir ans Eingemachte. Im Ziele Coaching kommen wir dann oft an tieferliegende Themen ran. Eine schlechte Erfahrung mit dem Thema Un-Sicherheit. Eine Situation, in der man sich vielleicht extrem unsicher gefühlt hat. Daraus erwachsen oft Muster wie „das will ich nie wieder erleben“.

Das herauszuarbeiten ist wirklich extrem spannend. Denn daraus könnt ihr für euch sehr, sehr viel ableiten: Wie ihr tickt, was euch antreibt. Zu wissen, was uns antreibt, ist ganz wesentlich um als Unternehmer und als Mensch besser und zufriedener zu werden.

Meist dauern unsere Ziele Coachings nur zwischen ein und zwei Stunden. Immer wieder findet man sehr  interessante Dinge heraus. Viele Unternehmer sagen, dass sie überrascht sind.

 

Ziele erreicht man, indem man sich selbst kennen lernt

Habt Ihr Eure wahre Motivation, Eure Triggerpunkte erarbeitet, könnt ihr diese für Euren Erfolg und Zufriedenheit einsetzen. Ihr seid in der Lage das zu regulieren, was euch behindert. Ihr könnt das Nutzen, was Euch positiv antreibt und motiviert. Ihr könnt die Erkenntnisse in eure Geschäftsentscheidungen einfließen lassen. Dadurch trefft Ihr mehr Entscheidungen, die mit Eurer wahren Motivation übereinstimmen. Und das sind immer die richtigen Entscheidungen!

daniel

Über den Autor

Daniel Dirkes ist deutschlandweit anerkannter Handwerk-Experte. Er hat ein Buch, sowie über 70 Fachartikel veröffentlicht und Vorträge vor tausenden von Handwerksbetrieben gehalten.

Er ist Geschäftsführer der Auf Kurs GmbH und hat seit 2005 über 200 Handwerksbetrieben in Fragen der Strategie, Marketing und Mitarbeitergewinnung beraten. 

Zudem führt er mit der Concept Reitplatzbau GmbH & Co. KG selbst ein Bauunternehmen.